26. Februar 2025 / Karin Anderegg
Ein Überblick über die Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis und unterstützende Massnahmen für die Schilddrüse.
Die Schilddrüse spielt eine zentrale Rolle im Hormonhaushalt und beeinflusst zahlreiche Stoffwechselprozesse im Körper. Sie produziert unter anderem die Hormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3), die essenziell für den Energiestoffwechsel, die Temperaturregulation und viele weitere Körperfunktionen sind.
Hashimoto-Thyreoiditis – oder kurz Hashimoto – ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise Schilddrüsengewebe angreift. Die Krankheit wurde erstmals vom japanischen Arzt Hakaru Hashimoto beschrieben und später durch die Forschungen der Immunologen Deborah Doniach und Ivan Roitt als Autoimmunreaktion bestätigt. Der Krankheitsverlauf ist schleichend und kann zu einer langfristigen Unterfunktion der Schilddrüse führen.
Zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion setzen Betroffene neben der schulmedizinischen Behandlung häufig auf eine ganzheitliche Herangehensweise. Dazu gehören unter anderem eine nährstoffreiche Ernährung, Stressreduktion und ein angepasster Lebensstil. Im weiteren Verlauf dieses Beitrags werden verschiedene natürliche Ansätze vorgestellt, die das allgemeine Wohlbefinden fördern können.
Was ist Hashimoto-Thyreoiditis? Ursachen und Symptome im Überblick
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, die durch eine fehlgeleitete Immunreaktion ausgelöst wird. Dabei greift das Immunsystem fälschlicherweise gesundes Schilddrüsengewebe an, was langfristig zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führt.
Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber Experten gehen davon aus, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, da Hashimoto häufig familiär gehäuft auftritt. Zusätzlich können Umweltfaktoren wie eine hohe Belastung durch Schadstoffe, chronischer Stress oder ein unausgewogener Lebensstil die Erkrankung begünstigen. Auch ein Ungleichgewicht bestimmter Nährstoffe wie Selen und Zink wird als möglicher Einflussfaktor diskutiert.
Typische Symptome von Hashimoto:
- Energielosigkeit und Erschöpfung
- Konzentrationsprobleme und Gedächtnisschwäche
- Gewichtszunahme oder Schwierigkeiten beim Abnehmen
- Kälteempfindlichkeit und trockene Haut
- Haarausfall und brüchige Nägel
- Verdauungsprobleme (Verstopfung oder Durchfall)
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
Da viele dieser Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können, bleibt Hashimoto oft über Jahre unerkannt. Eine frühzeitige Diagnose kann dazu beitragen, gezielte Massnahmen zur Unterstützung der Schilddrüse einzuleiten und das Wohlbefinden zu verbessern.
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei Hashimoto-Thyreoiditis
Die Diagnose erfolgt meist durch eine Kombination aus Bluttests und bildgebenden Verfahren. Wichtige Laborwerte sind:
- TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon): Gibt Aufschluss über die Funktion der Schilddrüse.
- fT3 und fT4 (freie Schilddrüsenhormone): Zeigen die Menge der aktiven Schilddrüsenhormone.
- Antikörper (TPO-AK, TG-AK): Können auf eine Autoimmunreaktion hinweisen.
Die schulmedizinische Behandlung basiert häufig auf L-Thyroxin, einem synthetischen Schilddrüsenhormon, das den Hormonmangel ausgleicht. Die richtige Dosierung ist individuell und wird regelmäßig überprüft. Viele Betroffene setzen ergänzend auf eine ganzheitliche Unterstützung durch Ernährung, Bewegung und Stressmanagement, um ihr allgemeines Wohlbefinden zu fördern.
Ernährung und Lebensstil als Unterstützung bei Hashimoto
Ein ausgewogener Lebensstil kann eine wichtige Rolle dabei spielen, das allgemeine Wohlbefinden von Menschen mit Hashimoto zu verbessern. Besonders die Ernährung und Stressbewältigung stehen dabei im Fokus.
Entzündungshemmende Ernährung und essenzielle Nährstoffe
Viele Betroffene achten auf eine entzündungsarme Ernährung, die reich an Nährstoffen ist und den Körper in seinen natürlichen Prozessen unterstützt. Dabei werden insbesondere folgende Mikronährstoffe als relevant für die Schilddrüse betrachtet:
- Selen: Wird für die Umwandlung von T4 in das aktive T3 benötigt.
- Zink: Spielt eine Rolle im Immunsystem und an verschiedenen Stoffwechselprozessen.
- Omega-3-Fettsäuren: Sind für ihre entzündungsregulierenden Eigenschaften bekannt.
Jod und Hashimoto – Ein umstrittenes Thema
Jod ist ein essenzielles Spurenelement für die Schilddrüsenhormonproduktion. Allerdings gibt es Diskussionen darüber, ob eine hohe Jodzufuhr bei Menschen mit Hashimoto förderlich oder problematisch sein kann. Während einige Menschen gut auf eine moderate Jodzufuhr reagieren, bevorzugen andere eine jodarme Ernährung. Eine individuell abgestimmte Herangehensweise in Absprache mit einem Arzt oder einer Fachkraft ist daher ratsam.
Lebensstilfaktoren: Stressreduktion, Schlaf und Bewegung
Neben der Ernährung kann auch ein bewusster Umgang mit Stress eine wichtige Rolle spielen. Chronischer Stress kann sich auf verschiedene Hormone auswirken, darunter Cortisol, das in enger Verbindung mit der Schilddrüsenfunktion steht. Viele Betroffene berichten, dass Techniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen helfen können, das Stressniveau zu regulieren.
Auch ausreichend Schlaf und moderate Bewegung sind für das Wohlbefinden entscheidend. Während anstrengender Sport bei manchen Menschen zusätzliche Erschöpfung auslösen kann, sind sanfte Bewegungsformen wie Spaziergänge oder leichtes Krafttraining oft eine gute Unterstützung.
Da jeder Körper unterschiedlich reagiert, ist es sinnvoll, den eigenen Lebensstil individuell anzupassen und herauszufinden, welche Maßnahmen das persönliche Wohlbefinden verbessern.
Fazit – Ganzheitliche Unterstützung der Schilddrüse
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine komplexe Autoimmunerkrankung, die individuell unterschiedlich verläuft. Während die schulmedizinische Behandlung in der Regel auf die Gabe von Schilddrüsenhormonen setzt, legen viele Betroffene zusätzlich Wert auf eine bewusste Ernährung, Stressmanagement und einen angepassten Lebensstil.
Ein nährstoffreiches, entzündungsarmes Ernährungsmodell sowie eine gute Balance aus Bewegung und Erholung können das allgemeine Wohlbefinden positiv beeinflussen. Auch Vitalpilze enthalten eine Vielzahl bioaktiver Substanzen, die traditionell für verschiedene Anwendungen genutzt werden. Da jeder Körper unterschiedlich auf bestimmte Massnahmen reagiert, kann es sinnvoll sein, individuelle Anpassungen in Absprache mit Fachleuten vorzunehmen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der medizinische und natürliche Unterstützung kombiniert, kann dazu beitragen, das eigene Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern.